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Hutbergbühne, Kamenz, Germany
June 15, 2003
Deutsch-amerikanisch-englische Harmonie - an diesem Abend stimmten
die Zutaten
Um es vorweg zunehmen: Eigentlich stimmte alles an diesem Tag - Der Wettermacher
muss ein Rockfan sein, der Veranstalter hat diesmal die optimale Bandauswahl
getroffen und die "Waldbühne der Lausitz", die Hutbergbühne,
präsentierte sich mit guter Klangresonanz.
Die Anreise an diesem Sonntagnachmittag war unbeschwerlich, für gute Parkmöglichkeiten
vor Ort war gesorgt. Als ich gegen 16:50 den Hutberg erklommen hatte und am
Eingang eintraf, warteten schon einige hundert Fans auf den Einlass. Kurz nach
18 Uhr durften dann die Leute ins Amphitheater strömen. Die Security war
freundlich aber bestimmend, so dass Flaschen, Dosen und Tetrapacks unweigerlich
in der Tonne landeten. Wer einen Becher griffbereit hatte, konnte noch schnell
umfüllen.
Ich hatte mir diesmal vorgenommen, den Sound möglichst optimal in meine
Gehörgänge zu leiten und suchte mir so einen Sitzplatz (2-Latten-Sitz
mit unbequemer Lücke/Unterlage leider nicht dabei) in der verlängerten
Bühnenmitte leicht erhöht über dem Bühnenboden. Luftlinie
zur Bühne ca. 25 Meter. Somit war die Sicht bestens und wie sich später
herausstellte auch der Musikempfang. Wermutstropfen: Auch mit 6er Zoom waren
keine Porträtaufnahmen wie im letzten Jahr möglich, deshalb diesmal
meist nur Gruppen-Fotos.
Um 19:15 Uhr kamen dann die Hamburger KICKHUNTER auf die Bühne mit den
Worten: "Wir sind nicht Lynyrd Skynyrd!" (Leichte Erheiterung). Musikalisch
waren sie als Einstimmer gut geeignet, sie spielten solide Rock- und Bluesnummern
und wärmten damit das Publikum leicht vor, ohne es jedoch richtig mitreissen
zu können. Umbaupause von 19:45 bis 20:15. Bei der zweiten "Vorband"
sprang der Funke sofort über. Schon als die Flagge im Bühnenhintergrund
aufgezogen wurde, wachten zumindest alle LYNYRD SKYNYRD-Fans auf und begrüßten
die Südstaatler dementsprechend. Als Dank wurden von der Band gleich verknotete
T-Shirts oder Handtücher ins Volk geworfen.
Das Set war gut proportinioniert (kenne leider nur die Top-Hits), der Rock der
Jungs aus dem USA-Süden brachte Bewegung unter die Massen und mit "Sweet
Home Alabama" erreichte die Stimmung einen mitreissenden Höhepunkt.
Auch wenn die Haarpracht des Gitarristen ergraut ist, starke Klänge zu
zelebrieren verstehen sie allemal. Nach 55 Minuten dann erst mal Abgang, die
Mikros der Backgroundsängerinnen wurden schon abgebaut. Oh Schreck, kein
"Freebird" live ???
Nach kurzer Pause "landete" der goldene Eagle auf dem weißen
Klavier, dann wurde die Hymne intoniert - Freebird: "If I leave you tomorrow,
would you still remember me ....." Nach ca. 10 Minuten dann doch bye bye
Lynyrd Skynyrd - Wir werden uns erinnern - Tolle Show, klasse Musik.
Umbaupause bis kurz vor 10, die Nacht senkte sich über den Hutberg. Jetzt
wurden die Motoren angelassen und der "Highway Star" bretterte über
die Bühne. Beim Publikum, das sich wie immer aus allen Altersschichten
rekrutierte, setzte gleich das volle Gemeinschaftsrocken ein. DEEP PURPLE legte
schon mit dem Opener einen kraftvollen Kickstart hin. Und spätestens als
Ian sein erstes "THAAAAAAANNNK YOOOOOOOOOUUUUUUUUUU!" ins weite Rund
schrie, wussten alle: Die Jungs sind gut drauf, ein spielfreudiger Abend steht
bevor.
"Mary Long" folgte. "I'm Alone", neu im Live-Programm, brachte
mit Steve's Intro viel Drive ins Set. Nahtloser Übergang zum Drumwirbel
von "Pictures of Home". Nun wurde die Banane geschält und "Haunted"
vom neuen Album den Fans serviert. Steve's Intro erinnerte mich etwas an das
"Blinde Mann"-Intro von vorangegangenen Gigs, oder? Auf alle Fälle
ist der Song balladig, geht mir bestimmt nach mehrmaligen Hören ins Ohr,
da ich eh auf Hardrock-Balladen stehe. Ians Stimme war leicht "kratzig"-
sinds die Stimmbänder oder war die Anlage leicht übersteuert? Angekündigt
wurde nun eine Ballade als "slow, very slowly": "Speed King"
krachte los, danach Steve's "Well Dressed Guitar".
Langweilig wurde es auch mit "Lazy" nicht. Die nächste Banane
wurd entblättert: "I've got your number", ein Rocksong in bester
Tradition, wobei mir auch hier einige Passagen wie schon mal live gehört
vorkamen ("Purpendicular oder "Abandon"). Roger und Steve verliehen
bei diesem Stück ihren Gesangskünsten wieder mal Geltung, auch wenn's
nur im Background war. Nun spielte sich der Tastenmann in den Spot mit klassischen
Passagen und ließ dann synthimässig den Tiefflieger stereophon von
links nach rechts vor der Bühne vorbeibrummen um schließlich "Perfect
Strangers" einzuleiten. Steve versuchte sich dann wieder an Fremdkompositionen,
ehe er schließlich den "Rauch am Wasser" aufsteigen ließ.
Der Uraltklassiker "Space Truckin'" beendete dann das Standardprogramm.
Erste Verabschiedung. Nach wenigen Minuten tauchte die Band wieder aus dem Dunkel
auf und lud zur frenetisch geforderten Zugabe, die wieder mit satter Power von
den Musikanten in die Meute gespielt wurde: "Hush" und "Black
Night".
Letzte Verabschiedung mit den obligatorischen "Geschenken" an die
Menge vor der Bühne. Die Band verschwand 23:30 Uhr in der schwarzen Nacht
und hatte wohl wieder alle beglückt, auch wenn es diesmal keine Soli von
IP und RG gab - ein gelungener Rockabend ging zu Ende. Die Lichterspiele wurden
den ganzen Abend super in Szene gesetzt, unterstützen ausdrucksvoll die
Musik, auch dafür hat sich der Platz etwas stage-entfernt gelohnt.
Die Arbeit der Nebelmaschine während der gesamten DP-Show machte dem Fotografen
schon zu schaffen, zumindest sind die Akteure auf den Fotos noch zu erkennen.
Beim Bummel am Merchandise-Stand vorbei erstand ich das allerletzte 2003er Tourheft
und hatte auch so meine Erinnerung ans Rock-Sommer-Highlight. Die Preise der
textilen Souvenirs schreckten mich wieder ab. Da nahm ich dann lieber ein Shirt
vom "Straßenhändler", der diese auf der Bergabfahrt für
5 EUR anbot, zwar nicht die beste Qualität, aber für die Sammlung
im Schrank reichts allemal.
Gegen 2 Uhr in der Früh war ich dann wieder zuhause, wo meine Familie nicht
untätig war: "Rockland-Sachsen Anhalt" strahlte ab 0 Uhr ein
DP/LS-Special aus, welches ja auf Kassette gebannt werden musste. Darin enthalten
waren Teile eines vor der Show geführten Telefoninterviews des Moderators
mit Roger. Frage am Ende: Warum steht die Band nicht zu den letzten beiden Alben,
von denen auch mehrere Titel "livewürdig" wären? Die Super-Klassiker
locken zwar die Massen an, viele wünschten sich aber auch mal anderes,
frisches Live-Material. Also Jungs, bringt zur "Banana-World-Tour"
im Herbst neben Südfrüchten-Songs auch ruhig mal Nummern der jüngeren
Geschichte on stage.
Let's rock in purple!
Klaus aus Leipzig
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